Hand aufs Herz. Wer weiss was Djibouti ist und wo es liegt? Djibouti ist ein kleiner Staat (halb so gross wie die Schweiz) mit Französischem Kolonial-Hintergrund, der am Horn von Afrika liegt. Dieser kleine Staat sollte die Lösung all unserer Problem der letzten Tage sein. Und für alle von uns wäre es das erste Mal, dass sie einen Stempel von Djibouti in den Pass bekommen. Doch alles der Reihe nach!
Heute morgen stehen die Zeichen immer noch gut für einen Weiterflug. Geplant ist, um 08:00 beim Flugzeug zu sein, d.h. die Abfahrt vom Hotel über die 97 Speed-Breaker zum Flugplatz findet um 07:00 statt. Doch zuerst gilt es noch ein Problem zu lösen: Unser Bus ist entweder zu klein, wir zu zahlreich oder wir schleppen einfach zu viel Gepäck mit uns herum. Der erste Lösungsansatz mit Gepäck auf dem Dach wird nach intensiven Diskussionen auf arabisch zwischen dem Fahrer und dem Hotelportier wieder fallen gelassen.
Stattdessen wird der Sardinendose-Ansatz gewählt, indem eine Sitzbank zum Gepäckraum umfunktioniert wird. Bei diesem Ansatz beziehen sich die Sardinen übrigens nicht auf das Gepäck sondern auf uns… Aber ähnlich wie beim Kamelproblem ist am Schluss noch ein Sitzplatz frei und alle glücklich.
Auf dem Aswan Airport herrscht bei unserer Ankunft “Rush-Hour”. Und so sieht diese im Bild aus:
Trotzdem kommen wir schnell durch die drei in Serie geschalteten Sicherheitskontrollen, zwei elektronische und eine manuelle Durchsuchung unseres Gepäcks. Mit freundlichem Lächeln und etwas Fussarbeit (zwecks Beförderung von Gepäckstücken unter dem Kontrolltisch hindurch) lassen sich vor allem die manuellen Kontrollen sehr effizient durchlaufen.
Bald schon machen wir uns auf den Weg Richtung Jeddah. Zuerst geht es Richtung Norden und damit eigentlich in die entgegengesetzte Richtung im Bezug auf unser Etappenziel. Der Grund dafür ist, dass man das Rote Meer nur weiter nördlich überfliegen darf. Etwa 50 Kilometer südlich von Luxor drehen wir Richtung Osten ab und überfliegen in der Folge den Nil.
Aus der Luft hat man noch einen viel besseren Eindruck, wie sich dieser Strom durch die sonst kahle Landschaft schlängelt und ihr Leben einhaucht.
Irgendwann nehmen wir dann direkten Kurs Richtung Jeddah. Bis zur Küste ist das Land deutlich hügliger und auch viel mehr Strassen und Bauwerke im Vergleich zur anderen Seite des Nils.
Und egal wie trocken es aussieht, irgendwie können sich dies Bäume am Leben erhalten.
Irgendeine Feriensiedlung am Roten Meer.
Bis Jeddah geht es nun übers Meer. Manchmal sieht man kleine Inseln und sonst nur Meer, soweit das Auge reicht und der Dunst zulässt.
Jeddah liegt direkt am Roten Meer und ist wohl der Landepunkt für die meisten, die mit den Flugzeug nach Mekka reisen wollen. Von dort ist es nämlich nur noch rund 50 Kilometer entfernt. In Jeddah gibt es auch einen grossen Hafen, wie die zahlreichen Schiffe vor der Küste beweisen.
Und die Ladestation dazu.
Mit 3 Millionen Einwohner kann man hier nicht mehr von einer Kleinstadt reden.
Beim Anflug auf Jeddah gibt es noch einen späten Pistenwechsel auf 34L wie der GPS-Track zeigt.
Das ist aber überhaupt kein Problem für unsers beiden Piloten.
Das Leben ist schon ungerecht. Die Kleinen müssen immer auf die Grossen warten.
Die weibliche Mitglieder unserer Reisegruppe hatten sich im Internet bereits gestern über die Kleidervorschriften von Frauen in Saudi Arabien schau gemacht und waren entsprechend vorbereitet.
Zu aller Freude ist der Vorrat von Landjäger noch nicht aufgebraucht. Und so gibt es diese mit etwas Brot bei über 30 Grad im Schatten.
Während des Zwischenstopps müssen wir auch noch ein Hotel in Djibouti buchen. Dies hatten wir bis jetzt noch nicht gemacht, da wir sicher sein wollten, dass wir heute auch wirklich bis dort hin kommen. Nach kurzer Recherche steht fest, dass man für das Abzählen der Hotels in Djibouti nicht manche Finger braucht, dafür aber umso tiefer in die Tasche greifen muss. Aber auch dieses Problem wurde erfolgreich gelöst und so machen wir uns mit einer Hotel-Buchung auf nach Djibouti
Beim Start gibt es noch einen Blick auf die eingemotteten Flieger.
Der Weiterflug geht immer über das Meer. Viel Spektakuläres ist davon nicht zu berichten. Irgendwann geht der Tag
in die Nacht über
Es dauert zwar noch einige Zeit und Kurven um Eritrea herum bis irgendwann die Lichter von Djibouti auftauchen.
Unsere beiden Piloten bereiten sich auf die Landung vor.
Und nach einer stilvollen Acht im Anflug
gelingt eine perfekte Nachtlandung. Gratulation!
Nächtliches Auslanden des Gepäcks
Ein moderner Bus bringt uns zum Terminal
Der Visa Prozess ist zwar langsam aber stetig und alle sind sehr freundlich. Die Ankunft eines grösseren Fliegers könnte aber das Visa-Zimmer einen Tag lang lahm legen … Schlussendlich geht es mit einem Taxi zu unserem Hotel.
Obwohl wir “nur” einen Tag blockiert waren fühlte es sich gut an wieder in Bewegung zu sein. Morgen geht es ohne Zwischenlandung ab nach Kenia. Und danach sollten wir wieder bei unserer ursprünglichen Planung sein.
Abschnitt Aswan – Jeddah:
[sgpx gpx=”/wp-content/uploads/gpx/marco/GPS_2014-10-23_leg1.gpx”]Abschnitt Jeddah – Djibouti:
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Danke, dass Du unsere Qualitäten so hoch einschätzt. Aber : ganz so locker, wie du das hier beschreibst, geht eine Änderung des Anflugregimes dann aber doch nicht vor sich, und wenn sie, wie in Jeddah, erst am final approach fix kommt, gibt es einige Hektik im Cockpit.
Mir ist Djibouti ein Begriff – dort wurde vor 4 oder 5 Jahren ein Großteil der “Wüstenblume”, derVerfilmung des ersten Buchs von Waris Dirie gedreht – deshalb hab ich es im Atlas gesucht!