War’s das schon? Das kann es ja nicht sein!
Ursprünglich wollte ich dieses Jahr wieder mit dem gleichen Anbieter eine Reise nach Afrika unternehmen, mit dem ich letztes Jahr in Namibia unterwegs war. Die Reise hatte mir sehr gut gefallen. Da weiss man was man hat, wieso also den Anbieter wechseln? Die Termine für seine Reisen passten mir dieses Jahr aber einfach nicht in den Kalender, wollte ich doch im November noch nach Südamerika gehen. Und so begann ich im Internet nach Alternativen zu suchen. Mit Wild4 fand ich schlussendlich einen Anbieter, der mir zusagte und auch ins Budget passte. Es war aber schon etwas komisch, für eine solche Tour sich bei jemandem anzumelden, der in einem fernen Land lebt und den man nur durch Emails kennt. Die Zweifel waren bald weg. Denn schon die Organisation vor der eigentlichen Safari war super. Die Frau des Leiters, Justyna, eine ausgewanderte Polin, regelte die ganze Organisation super. Von der Mutter, die für die Küche zuständig war, wurde ich kontaktiert bezüglich Vorlieben/Abneigungen beim Essen und der Leiter selbst gab mir Ratschläge bezüglich der Fotoausrüstung, die ich am besten mitbringen sollte. Dieser Eindruck bestätigte sich auch während der ganzen Safari. Alles war super organisiert. Die Fahrzeuge waren speziell für Fotografie umgebaut worden. Und nach dem Nachtessen gab es jeweils auch noch eine Lektion über spezifische Fotothemen. Ein weitere Vorteil war, dass der Leiter nur eine Stunde vom Krüger Park entfernt wohnt und diesen deshalb fast wie seine Jackentasche kennt. Auch die Diskussionen mit Gleichgesinnten aus der ganzen Welt waren sehr bereichernd. Einfach super!
Jetzt beginnt die Bearbeitung der 10490 Fotos, die ich auf diese Reise gemacht habe. 10490? Huch!?! Das sind aber viele! So unglaublich es tönen mag, aber es sind noch nicht genug. Das ist wohl noch eine meiner Schwächen, an der ich arbeiten muss, dass ich in manch entscheidenden Momenten nicht einfach den Auslöser durchgedrückt gehalten habe, sondern das beste Foto gezielt machen wollte. Fehlanzeige! Bei Tierfotografie in der Wildnis kann man nichts einfach wiederholen. Nur schon der Blickwinkel der Augen oder die Stellung des Schwanzes eines Tieres kann über ein gutes oder perfektes Foto entscheiden. Und das kann sich in Sekundenbruchteilen verändern. Also einfach immer voll draufdrücken und Fotos machen dass die Speicherkarten explodieren? Auch wieder Fehlanzeige! Man muss das Verhalten der Tiere versuchen zu deuten und die nächsten Schritte ahnen. Dann braucht es natürlich die richtige Technik, sprich Einstellungen und ein gutes Auge für die Szene. Weiter ist eine extreme Portion Geduld nötig und nicht zuletzt auch etwas Glück. Und dann, wenn sich alle Faktoren ausrichten, muss man eben voll den Auslöser durchdrücken, damit man diese eine Chance (an diesem Tag/Woche/was auch immer) nicht verpasst. Und schon hat man ein super Foto …
Zusammenfassend kann ich sagen, dass diese Reise schon der volle Erfolg gewesen wäre, wenn ich nicht ein einziges brauchbares Foto geschossen hätte! Ich hatte so viele unvergessliche Erlebnisse und Eindrücke mit all den Tieren. So ist jedes Foto, wenn es auch nur annähernd gut ist, ein Bonus.
Zum Abschluss noch ein Bild von unserer Gruppe (von links nach rechts), wobei der Guide Stu fehlt, da er das Foto gemacht hat: John, der Vater vom Guide Stu und zweiter Fahrer. David, ein pensionierter Koch aus Australien. Eric und Barbara, ein Ehepaar aus England, er 84 und sie nicht viel weniger. Bernice, ebenfalls aus Australien. Diane aus Florida.
Und hier noch ein Zugabe: Die Chamäleon-Fütterung, aufgenommen in normaler Geschwindigkeit von Stu.
Und dies ist die Zeitlupe von meiner GoPro Kamera, die man auf dem obigen Video auf dem Tisch sehen kann.