Heute mussten wir unsere Sachen wieder einmal nicht packen, da wir noch eine zweite Nacht in Cachi verbringen wollten.
Ich muss ja zugeben, dass hier schon zur Genüge Kakteen-Fotos zu sehen gewesen sind. Von hinten, von vorne, von oben von unten. Aber es gibt ja auch viele Kakteen hier, genau so wie Berge. Deshalb muss das Verhältnis einigermassen gewahrt werden. Heute stand sogar die Besichtigung des “Los Cardones” Nationalparks auf dem Programm. Das bedeute noch mehr Kakteen. Zur Abwechslung gibt es aber dieses Mal auch ein paar Zusatzinformationen, die von den Lehrtafeln im Park stammen. Das mit dem Wachstum wissen wir ja schon. Hier war aber von rund 5 cm pro Jahr die Rede. 4 oder 5 Zentimeter spielen aber keine grosse Rolle. Man kann sich deshalb einfach merken, dass die Ding sehr langsam wachsen. Eine andere Tatsache ist auch noch interessant. Die Früchte der Kakteen haben ungefähr 80000 Samen. Meist spriesst davon aber nur eine und auch nur dann, wenn sie unter einen anderen Strauch fällt. Dieser Strauch dient dem Kaktus in den ersten paar Jahren als Schutz gegen Hitze und Kälte. Erst danach ist der Kaktus in der Lage, sich gegen die zum Teil extremen Wetterbedingungen selbst zu verteidigen.
Der “Los Cardones” Nationalpark wurde erst vor ein paar Jahren errichtet, um die Kakteen zu schützen. Diese waren von der Bevölkerung häufig gefällt worden, um das Fleisch ihre Tiere zu verfüttern.
Im Park liegt auch die erste Bergkette, die mit bis über 5000 Meter hohen Bergen einen perfekten Schutz gegen die darunterliegende Feuchtigkeit bildet. Dieser Pass ist nicht ganz so hoch, nur um die 3000 Meter, ist aber wegen der guten Erreichbarkeit ein beliebtest Ziel für einen Tagesausflug von Salta. In unzähligen Kehren schlängelt sich die Strasse die 2000 Meter Höhendifferenz empor.
Man kann hier gut die Wolken beobachten, die mühsam an den Bergen emporsteigen wollen, diesen Kampf aber fast immer verlieren.
Auf einem Spaziergang konnten wir uns dann auch noch als Forensiker bestätigen. Diese Skelett stammt eindeutig von einem Esel, der entweder von einem Puma gerissen wurde oder aus Langeweile tot umgefallen war und dann von den Kondoren verspeisst wurde.
Und da wäre schon einer. Wir sahen einige majestätisch in der Luft kreisen. Sie nützten offenbar den Aufwind, der an dieser Bergkante herrschte
Ist dies nun ein ausgewandertes Murmeltier oder nicht? Die Experten streiten sich noch.
Die Wolken ziehen schnell und tief daher. Man meint, man könne sie fast berühren.
Und dann sass sie da, die Bestie. Ganz unscheinbar auf einem Felsvorsprung. Sie hat schon unzählige Menschenleben gefordert … wohl von Fotografen, die bei der Kletterei für das perfekte Foto der Bestie abgestürzt sind …
Die Bestie heisst übrigens Viscacha und kommt nur in Südamerika vor. Eigentlich könnte man sie mit einem Hasen verwechseln, wenn da nicht der Schwaz wäre …
Sie sind hervorragende Felskletterer
sind aber auch entsprechend scheu.
Hier noch ein Aspirant für den heutigen “King of the Hill”-Preis. Er ist sich seiner Sache aber noch nicht ganz so sicher.
Zur Abwechslung einmal ein kleiner Vogel, der nicht ein Spatz ist. Spatzen scheint es hier auch in grösserer Anzahl zu geben, die eigentliche Plage sind aber Papageien, die in grossen Schwärmen auftreten können und so ganze Felder in kürzester Zeit leerfressen können.
Dass Kakteen nicht ewig leben beweist dieses Bild. Mangels Alternativen vermutlich durch den Wind wurde dieser Kaktus umgestossen.
Der Stamm eines abgestorbenen Kaktus. Obwohl sehr luftig, ist das Holz doch noch recht kompakt.
Der “Stachel des Tages” geht heute an Mr. Big Stachel.
Das Abendessen gab es in der Stadt. Auf dem Rückweg zu Fuss. Auf dem Rückweg kam uns eine riesige, hupende Autokolonne entgegen. Sie feierten den Sieg ihres Kandidaten, der die heutige Parlamentswahl gewonnen hatte.