Heute stand eine Stadtbesichtigung von Buenos Aires auf dem Programm. Das Spezielle daran war, dass wir nicht mit einem eigenen Bus unterwegs waren, sondern bei längeren Distanzen auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurückgriffen. Dass das eine gute Entscheidung war, wurde während des Tages immer offensichtlicher. Vielerorts ist die Stadt nämlich ein einziger Stau. Und da haben Busse Vorteile, da manchmal zusätzliche Spuren vorhanden sind. Auch ist von der Zurückhaltung und defensiven Fahrweise des Nordens nichts mehr zu spüren. Auf der Strasse wird gnadenlos jeder Zentimeter ausgenützt und wenn etwas nicht nach dem eigenen Geschmack läuft, wird das sofort mit dem Hupe bekannt gegeben.
Zuerst kamen wir abermals an der Restaurant vorbei, in dem wir gestern die leckeren Pizzas gegessen haben. Wir schauten uns alle gegenseitig an. War das wirklich hier?
Zu Bestätigung kehren wir nach unser Stadtführung fürs Mittagessen wieder hier ein. Abermals super Salat und Pizza.
Stadtrundführungen haben die Eigenschaft, dass man Millionen von Informationen bekommt, diese dann später aber nur noch vereinzelt abrufen kann. Deshalb halte ich mich kurz.
Hier sind wir im ältesten Viertel der Stadt. Früher der Sitz der reichen Familien, dann je Zimmer an arme Familien vermietet, jetzt als kleiner Bazar verwendet und in einem recht heruntergekommen Zustand. Bei dieser Gelegenheit fielen ein paar vereinzelte Regentropfen, die ersten seit unserer Abreise aus der Schweiz!
Danach ging es durch den Stadtteil “La Boca”, wo wir unsere Fotoapparate in die Rucksäcke verstauten, um nicht irgendwelche Problem zu bekommen, nach Caminito, einer Art Strassenmuseum. Dieser Teil von Buenos Airs erlangte unter anderem Berühmtheit, da er die Music des berühmten Tangos “Caminito” inspirierte. In den 60er Jahren Griff ein Künstler zu Farbeimer und bemalte viele der Häuser. Heute ist es eine Touristenattraktion, auch viele Schulklassen kommen hier hin, wie z.B. auf dem folgenden Bild.
Auf dem folgenden Bild sieht man rechts von der Strasse einen abgetrennten Fahrradweg. Es soll angeblich 130 Kilometer dieser Wege geben. Ob dadurch das Fahren mit dem Velo sicherer wir sei dahingestellt. Die Abtrennung ist nicht sonderlich hoch und kann leicht von einem Autofahrer für ein kleines Überholmanöver zweckentfremdet werden.
In vielen kleinen bemalten Hinterhöfen wird irgendetwas zum Verkauf angeboten.
Farbspielereien.
Gleiches Haus, verschiedene Farben.
Busfahren. Interessante Erfahrung. Die Fahrweise der Busfahrer erweckt den Verdacht, dass sie die Zeit, an der sie an einer Haltestelle still stehen, vom Lohn abgezogen bekommen. Oder vielleicht ist der Zeitplan auch extrem eng. Auf jeden Fall wird bei einer Haltestelle aus voller Fahrt sehr abrupt abgebremst. Wer im Bus sitzt hat grosse Vorteile, alle anderen müssen sich beherzt an irgendetwas festklammern. Das Bremsen des Busses irgendwie ausbalancieren, wie es bei uns in der Schweiz meist möglich ist, hat hier gar keine Chance. Sobald alle eingestiegen sind, geht es mit maximaler Beschleunigung weiter. Die Türen werden erst einige Sekunden nach der Abfahrt geschlossen. Und vermutlich gehen sie immer zu, egal was noch dazwischen ist … Und noch eine technische Anmerkung zu dem Bussen. Fast alle können während der Fahrt die Luft in den Pneus nachpumpen. Die Zuführung ist auch auf dem folgenden Bild sichtbar. So können sie fahren, bis die Pneus praktisch einem Sieb gleichen.
Das Busnetz scheint sehr dicht zu sein und die Frequenz entsprechend hoch.
Zurück im Zentrum, der Regierungssitz.
25. Mai 1810, Begin der Argentinischen Unabhängigkeit. Diese Statue liegt genau gegenüber des Regierungsgebäudes. Deshalb wurde auch der Schutzwall für oder besser gesagt gegen einen Demonstration aufgebaut.
Blick auf dem Obelisk
Der Obelisk, 67 Meter hoch, wurde im Mai 1936 anlässlich des 400-jährigen Stadtgründungsjubiläums errichtet.
Mausoleum von San Martin, dem Argentinischen Nationalhelden, in der Kathedrale von Buenos Aires
Als letzte Station der Stadtbesichtigung ging es noch auf den Grossen Friedhof “La Recoleta”, wo viele berühmte Persönlichkeiten begraben sind. Es ist quasi eine Stadt in der Stadt. Zum Teil gibt es äusserst punkvolle Grabbauten. Man sieht aber auch total zerfallene Bauwerke, vielleicht weil es keine Nachkommen zur Pflege mehr gibt oder weil das Geld ausgegangen ist.
Natürlich besuchten wir auch das Grab von Eva Peron.
Auf dem Friedhof hat es auffallend viele Katzen, vielleicht, weil es für die Katzen auch auffallend viele Mäuse hat und die Mäuse von denen für sie auffallend vielen Käfer angezogen werden.
Ein häufiges Bild. Ein professioneller Hundeausführer.
Bei der Besichtigung einer weiteren Kirche in der Nähe des Hotels habe es gleich noch den Gesang von ein paar Mönchen.
Aus dem Weg zum Nachtessen, dass wir heute schon um 19:00 geplant hatten, kamen wir an einer Brücke vorbei. Das bemerkenswerte dabei ist, dass diese Brücke auf dem Hauptpfeiler drehbar ist und so Schiffe durchfahren können.
Zum Abschluss der Reise gab es nochmals eine vernünftige Portion Fleisch. 400gr um genau zu sein. Die Zubereitung war vorzüglich. Einfach perfekt!
Man konnte sich auch die verschiedenen Fleischtypen ansehen. Das “Club Steak” rechts oben ist wirklich EINE Portion … da wird nichts mehr rumgesäbelt.
Der Asador bei der Arbeit. Auf dem Teller, bereit für den Service, liegt auch eine im Vergleich zu meiner Portion leicht grössere Variante. Hier gilt aber nicht “Masse statt Klasse” sondern eher “Masse mit Klasse”.
Hafenkran bei Nacht.
Der Grund für das frühe Nachtessen war ein Besuch einer Tango-Show. Im Hintergrund sieht man die Live-Band.
Dazwischen gab es noch eine folkloristische Einlage.
Bevor es mit dem Tango weiter ging.
Hoffentlich brechen sie sich nichts! Aber ich kann beruhigen. Bei der Herstellung dieser Bilder wurden keine Sehnen überdehnt oder Muskel gerissen!