Wir hatten für die Rückfahrt nach Saigon den gleichen Taxi organisiert wie für die Hinfahrt. Es hatte sich herausgestellt, dass der Fahrer vermutlich aus Cai Be kommt. Übernachten würde er bei seiner “Mami”. So richtig schau wurden wir aber nicht aus seiner Geschichte, dafür war sein Englisch viel zu schlecht. Auf jeden Fall war er heute schon rund 45 Minuten vor dem vereinbarten Termin zusammen mit seinem rund 7 alten Sohn beim Hotel und wartet auf uns. Sein Sohn konnte leider aber auch nicht besser Englisch und so war die Konversation während der Fahrt recht spärlich. Langweilig wurde es uns trotzdem nicht. Unser Fahrer hatte wohl beschlossen, einen neuen Streckenrekord Cai Be-Saigon aufzustellen. Es kam mir fast vor wie ein Video-Game. Level 1 war die Fahrt bis zur Stadtgrenze Saigon: Leichter Verkehr, einige Schlaglöcher, Level 2 dann immer dichterer Verkehr in Saigon und der finale Level 3 war dann, als sein Sohn eingeschlafen war, immer wieder zur Seite kippte und er ihn mit einer Hand stützte während er mit der anderen Hand sich in horrendem Tempo durch die Motorräder und andere Hindernisse schlängelte. Aber er war der Aufgabe gewachsen und so kamen wir wohlbehalten am Flugplatz an!
Das Einchecken war bereits möglich, die Schlange aber horrend lange. Das hätte sicher eine Stunde gedauert bis wir an der Reihe gewesen werden. Daneben gab es noch zwei Schalter für die Gepäckabgabe bei Online-Checkin. Erstaunlicherweise stand da niemand an. Das kann ja nicht sein, sagten wir! Während Hausi als Plan B in der normalen Schlange anstand, zückte ich mein Smartphone und nach ein paar Klicks war das Online-Checkin beendet und wir unser Gepäck los. Gratulation an Emirates, die haben wirklich eine superoptimiertes Checkin für Smartphones!
Der Zwischenhalt in Dubai war zum Glück nur 2 Stunden lang. Genau richtig, um die Beine etwas zu lockern und nicht gelangweilt zu werden. Hier sieht man die übliche Sichtweite in Dubai mit dem beachtlichen Emirates-Fuhrpark.
Für den Rückflug von Dubai hatten wir uns den A380 ausgesucht. Für Hausi war es das erste Mal in einem solchen Riesenvogel. Das Ding ist in Sachen Komfort doch nochmal ein Schritt nach vorne. Der Lärm in der Kabine während des Fluges ist deutlich geringer, der Sitzplatzabstand für meine Beine etwas angenehmer und das Unterhaltungssystem funktioniert endlich so, dass man es endlich vernünftig bedienen kann. Es hat zudem noch eine nette Kamera am Seitenruder die eine schöne Übersicht liefert und nicht wie sonst üblich bei anderen Flugzeugen nur flimmert. Da der Stromanschluss im Sitz zudem noch Schucko-kompatible war, konnte ich auf dem Flug von Dubai nach Zürich zudem noch etwas mit meinem Laptop Bilder anschauen und bearbeiten.
Der Flug war bis nach Europa wolkenlos mit einer sehr guten Weitsicht. Hier waren wir hoch über dem Persischen Golf mit Blick auf Kuwait City.
Irgendeine Bergkette über dem Irak in der Nähe von Tikrit.
Noch 160 Kilometer bis Zürich, aber bereits am Sinken.
Jetzt wussten wir, dass wir wieder zurück in der Schweiz sind: Der Rheinfall im Landeanflug
Wohlbehalten kamen wir mit leichter Verspätung in Zürich an. Und zu aller Freude hatte auch das Gepäck die weite Reise ohne Schaden überstanden.
Die drei Wochen in Vietnam/Kambodscha waren leider wie im Flug vorbei. Wir hatten nie ein unlösbares Problem, sind nirgendwo hängen geblieben und konnten all das unternehmen, was wir uns vorgenommen hatten. Im Süden war das Wetter perfekt, für den Norden gibt es sich eine bessere Reisezeit. Aber das war mit vorher auch schon klar, dass es für Vietnam nicht eine ideale Reisezeit gibt. Kulinarisch haben wir voll zugeschlagen und vor nichts zurückgeschreckt. Selbst nach dem kalten Kaffee mit irgendwelchem obskuren Eis drin war der Griff zum Imodium nicht nötig… Es hat sich auch wieder einmal gezeigt, dass weniger oft mehr ist. Statt von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten zu hetzen lieber gar nicht erst soviel vornehmen uns sich Zeit lassen mit Land und Leute. Für eine Reise mit Bus, Taxi und Zug hat sich gezeigt, dass man besser noch leichter reist. Dadurch ist man beweglicher und kann auch mal ein paar Meter weit gehen. Wir hatten beide viel zu viel dabei! Ich hätte mit all dem Zubehör ohne Probleme ein professionelles Fotostudio ausrüsten können. Von der Gitarre, die Hausi dabei hatte, kann man nun zumindest sagen, dass sie Vietnam gesehen hat.
Das Mekong Delta verdient sicher mehr Aufmerksamkeit und der Norden sollte auch noch genau unter die Lupe genommen werden und die Mitte von Vietnam um Hoi An, die ich ganz ausgelassen habe, hat eine bessere Behandlung verdient. Die Frage ist nicht ob, sondern wann?