72 Tage waren es, die sich über die letzten Jahre angehäuft hatten. Und wenn nichts sofort etwas unternommen worden wäre, wären es jeden Tag mehr geworden. Einfach so. Das konnte nicht länger toleriert werden! Also ging es darum, Abbaupläne für die angehäuften Freien auszuarbeiten. Das tönt jetzt alles wie riesiger Stress, ist es aber in Wirklichkeit gar nicht. 🙂 Höchstens etwas zeitintensiv wegen all der Recherchen. Und das Problem ist auch nicht der Mangel an Ideen sondern eher der Überfluss derer. Das Jahr 2015 war wegen diverser Sachen der Durchhänger in Sachen Ferien und ohne das man böses denk: Platsch sind die 72 Tage Ferien da inklusive der Personalabteilung die deswegen nerft. Das musste sich jetzt ändern.

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Für 2016 waren bisher einzig die Flugreise in Namibia und Botswana im April schon fest gebucht. Als diese dann plötzlich um 1.5 Wochen verlängert wurde bzw. werden konnte, womit ich dann einen ganzen Monat weg bin, konnte vorher nur noch ein kleiner Abstecher ins Programm “integriert” werden. Die Wahl viel schlussendlich auf New York, wo ich schon im letzten Dezember ein Chrismas-Shopping machen wollte. Die Daten waren auch schnell gefunden, als ich feststellte, dass die Swiss genau in dieser Zeit den Erstflug mit ihrem neuen Flugzeug, der “Tripple Seven”, machen wollte.

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Geebucht war schnell. Nicht wenig später kam aber das böse Erwachen: Was soll ich eine Woche in einer Grossstadt machen? Huch! 4-5 Tage, absolut kein Problem,  aber eine ganze Woche? Das wäre doch etwas zuviel des Guten. Also musste noch ein Extension gefunden werden. Kurzer Abstecher nach Florida oder gleich nach Havanna? Zu kompliziert, da man immer noch von der USA aus nicht einfach einen Flug nach Kuba buchen kann. Nova Scotia in Kanada? Tönt vielversprechend aber wie ist es dort im Winter? Also doch eher nicht. Und wie wäre es mit Alaska, quasi eine Erkundungstour für spätere Reisen? Die ersten Abkärungen wegen möglicher Flüge waren sehr ernüchternd. Im Winter gibt es nichts Gescheites, Direktfüge von der Ostküste kann man sowieso vergessen. Dabei ist Alaska gar nicht so weit entfernt von Europa, wenn man über den Nordpol fliegt. Nun ist aber Winter und solche Flüge gibt es nur im Sommer und zudem habe ich ja den Flug nach New York schon gebucht. Also auch nichts. Aber die Idee hatte sich im Kopf festgesetzt und war nicht mehr wegzubringen. Der Anfang von Etwas war da. Und so wurde schlussendlich der Rückflug von New York um 3 Tage umgebucht und die diversen Flüge nach Alaska gebucht. Der Hinflug geht über Seattle, beim Rückflug spare ich mir ein Hotel, da es ein Nachtflug ist, mit Zwischenlandung in Mineapolis.

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Die Übung mit dem Packen verlief diese Mal äusserst unspektakulär. Nie wurde die Waage konsultiert und am Schluss flog auch gar nichts raus, da das Gewichtslimit überschritten war. Dabei habe ich Bergschuhe und diverse Winterartiken dabei, die sonst nie mitkommen. Einfach fantastisch, langsam zahlt sich das ständige Bestreben nach ultra-light Gear aus! Abermals habe ich mich entschieden, statt des Laptops nur mein Tablet mitzunehmen. Es ist quasi ein scharfer Test für die kommende Namibiareise. Mal schauen, wie weit ich mit Blogschreiben und Photo-Bearbeiten komme.

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Wie schon erwähnt war heute der erste Interkontinentalflug von der neuen Boing 777-300ER, auch bekannt als Tripple Seven. Dieses Model wird die alten Airbus 340 auf den Ultralangstrecken ersetzen. Heute wurde zum Eingewöhnen etwas zwischendrin gewählt, ist die Strecke nach New York doch “nur” 7000 Kilometer weit. Vermutlich wurde diese Strecke auch gewählt, da der Hin- und Rückflug weniger als 24 Stunden dauert und deshalb mit nur einem Flieger alle zwei Tage angeflogen werden kann.

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Vor dem Einsteigen am Gate gab es dann schon das erste Glas Champagner, Musik spielte und einige Reporter mit Kameras flitzten umher. Leider gab es beim Einsteigen keine gute Möglichkeiten, den Flieger schön von der Seite zu fotografieren. Und wenn man erst mal drin sitzt, dann geht es ganz sicher nicht. Bleiben also nur noch Spiegelungen

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Da hatten es die zahlreichen Leute auf der Besucherterasse doch deutlich besser.

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Mit Emirates war ich ja schon mehrfach in einer 777 unterwegs, bei Swiss logischerweise noch nie. Der Sitz macht auf den ersten Blick einen vernünftigen Eindruck.

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Auf dem Rückflug wollte ich ursprünglich im gleichen Flieger in der Holzklasse fliegem, um mir davon auch einen Eindruck machen zu können. Durch das Umbuchen ist nun der Flieger aber ein A330. Halb so wild, da kann ich ja ohne schlechtes Gewissen in die Business upgraden, zwei Glass Wein trinken und den Rest des Fluges schlafen… 🙂

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Das Tuchscreen reagiert gut, die Bedienung könnte aber etwas intuitiever sein. Der grösse Unterschied ist, dass es neu in der Businessclass einen Drei-Punkte-Gurt, den man bei Start und Landung auch so anhaben muss. Unterwegs kann man den Schulterteil ausklinken und dann ist es so wie sonst üblich.

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Der Start wurde von diversen Teams offensichtlich gefilmt. Oder vielleicht weiss der Pilot nicht wo es lang geht?

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Dann ging es los, wie es bei jedem Flug eben los geht. Apperitiv, Vorspeise, Hauptgang, Käse und dann Dessert.

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Und jede Menge Getränkt dazu .. hust .. aber ich musste ja anschliessend nicht selber fahren …

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Der Sitz wollte dann irgendwann auch in der flachen Position getestet werden. Es kann sein, dass man bei Emirates in der flachen Position im Fussraum etwas mehr Platz hat. Es kann aber auch einfach Einbildung sein. Auf jeden Fall ist es total flach. Habe ich schon gesagt flach? Genau so flach ist es! Vielleicht sogar noch etwas flacher… Genung der Flachheit, sonst komme ich am Schluss noch ganz flach raus.

Noch ein letzter Blick zurück nach Zürich.

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Der Flug war sonst eigentlich recht Ereignislos. Wenn man einmal davon absieht, dass etwa 25% der Passagiere in irgendeiner Weise mit Swiss in Verbindung standen, sich alle irgendwie kannten und dashalb viel diskutiert wurde. Und dann war da noch der Ami hinter mir, der einstieg, kurz ein paar mal “Great” und “Awsome” und sonstwas sagte und dann den Rest des Fluges den halben Schwarzwald umsägte. Zum Glücke hatte man dafür ein probates Gegenmittel dabei: Die Bose In-Ear Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung, die aus jedem Brummen ein leises Säuseln machen. Mit den Kopfhörern auf war es sogar so leise, dass man ganz entfernt das Baby hören konnte, das die meisste Zeit des Fluges wie am Spiess schrie. Das war aber kein Problem für mich, nicht zuletzt, da ich auf meinem Tablet genug Musik für eine Weltumrundung gespeichert habe.

Kabiene währen des Fluges. Stat des Sternenhimmels von Emirates gibt es leicht rötliches Licht.
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Natürlich habe ich auch einen Blick in den Economy-Teil des Flugzeuges geworfen. Das Bild stammt natürlich vom Einsteigen und nicht während des Flugs, denn dann war es ganz voll.

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Nach der Landung in New York ergab sich endlich die Möglichkeit, ein Bild von HB-JNA zu machen. Goodbye bis zum nächsten Mal!

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Nachdem ich die Immigration hinter mich gebracht habe, musste ich meine Tasche wieder aufgeben. Den entspechenden Baggage-Tag hatte ich schon Zürich bekommen. Er hatte aber eine Flugnummer drauf als auf meiner Boardingkarte angegeben war. Um zu vermeiden, dass meine Tasche in eine Richting und ich in die andere fliegen würde, entfernte ich diesen und stellte mich eben wieder an. Der Flug von JFK nach Seattle war ein Nachtflug, der doch noch einmal 5 Stunden dauerte. Ich war jetzt wegen der Zeitverschiebung auch schon langsam etwas müde.

Mein Hotel war etwa 10 Gehminuten vom Flugplatz entfernt. Und so machte ich nach der Landung in Seattle für amerikanische Verhältnisse etwas total Verrücktes: Statt lang einen Taxi oder den Hotel-Bus zu suchen ging ich die kurze Streck zu Fuss!! Als ich schliesslich im Hotelzimmer angekommen, war es bereits 23:00. Für meine innere Uhr war es aber schon bereits 7 Uhr am nächsten Morgen, der Schlaf entspechend. Das ist der Preis, wenn man um die halbe Welt reist…