Nach unserer Odyssee am gestrigen Tag lief heute alles wie am Schnürchen. Ich hatte bereits in der Nacht eine Antwort auf meine Email an die Safari-Gesellschaft bekommen und frühmorgens unsere Ankunft im Delta auf 10:00 angekündigt.

Der nett Flughafenmittarbeiter vom Vortag erkannt uns gleich und half uns mit seinem Auto, die schweren Gepäckstücke in unser Flugzeug zu fahren. Getankt hatten wir ja bereits uns so ging es wenig später los Richtung dem Xakanaka Airstrip, der in nördlicher Richtung etwa 25 Flugminuten entfernt liegt. Xakanaka wird wie Kakanaka ausgesprochen, wobei zwei zusätzliche Klick-Laute im Wort eingebaut sind, die man als Ungeübter aber tunlichst auslassen sollte, sonst riskiert man eine Verletzung der Zunge. Am Flug-Funk ist in dieser Region ständig etwas los. Vermutlich werden fast alle Gäste mit Flugzeugen zu den entsprechenden Lodges gebracht. Mit dem Auto sind die meisten Lodges zwar auch erreichbar, der Zeitaufwand wäre aber beträchtlich grösser. Und man würde auch nicht den atemberaubenden Blick aus der Luft geniessen können.

Wir flogen in relativ direkter Linie zu unserem Airstrip. Der Sightseeing-Flug über dem Delta war ja für später geplant. Xakanaka Airstrip unmittelbar vor der Landung

Auf dem Airstrip wartet bereits “Gee”, unser Guide auf uns. Wie sich herausstellte hatte er am Vortag auch mehrere Stunden auf uns gewartet … nur wussten wir es da noch nicht. Sofort ging es log zu unserem ersten Gamedrive. Obwohl Gee sehr gut mit dem Fahrzeug umgehen kann, sind die Wege zum Teil “recht” uneben, sodass der Schrittzähler auf dem iPhone am Ende des Tages über 6000 Schritte anzeigt. Gut festhalten heisst es deshalb.

Zwei Hammerkopps in Lauerstellung. Sie warten geduldig auf den nächsten unvorsichtigen Frosch im Tümpel.

Elefanten lieben es, mit Wasser rumzuspielen. Wenn es auch gleich noch richtig dreckig ist, scheint der Fun doppelt so gross zu sein.

Dieser Wiedehopf war nicht so freundlich, seinen Kamm aufzustellen. Dafür suchte er sich zumindest einen Zweig mit nettem Hintergrund aus.

Hoppla, was haben wir denn hier? All unter 18 bitte auf den nächsten Kanal wechseln … 😉 Bei Löwen sieht das Liebensleben sehr anstrengend aus. Über 2-3 Tage paaren sie sich all 10-30 Minuten, dazwischen wird ausser rumliegen nichts gemacht.

Vögel gibt es natürlich auch, allerdings ist gerade nicht die beste Jahreszeit dafür, da Anfang Winter.

Bateleuer und ein Geier.

Das eigentliche Highlight von heute war aber eigentlich eine Leopardin. Gee, seinen richtigen Namen kann ich auch nach mehreren Versuchen nicht aussprechen geschweige denn merken, wusste, dass eine Gruppe von Wildhunden (“Wild Dogs”) in Richtung des Wassers unterwegs waren. Da sie das nicht durchqueren konnten, mussten sie irgendwann wieder umkehren. Auf der Suche nach ihnen entdeckten wir plötzlich eine Leopardin, die die Fahrzeugspuren verwendete, um leichter vorwärts zu kommen. Gee’s Folgerung aus dem Verhalten der Katze war, dass diese hinter dem Fang der Wildhunde her war. Wildhunde sind sehr erfolgreiche Jäger (70-80% der Versuche enden mit einem Kill), sie lassen aber in der Regel viel von ihrem Fang zurück.

Bald schon war klar, dass Gee’s Vermutung richtig war. Die Leopardin hatte die Wildhunde mit einem nicht mehr ganz so glücklichen Impala Männchen entdeckt.

Da ein Leopard gegen Wildhunde keine Chance hat, war Abwarten angesagt. Kurze Zeit später hatten die Hund schon genug und liessen den immer weniger glücklichen Impala zurück. So konnte sich unser Leopardin drauf stürzen. Doch sie war sehr wachsam und überblickte immer wieder, auf den Hinterpfoten stehend, die Umgebung. Die Gefahr war nämlich gross, dass die Wildhunde umkehren würden oder andere Raubtiere vom einfachen Fressen Wind bekommen hatten.

In der Tat kehrten die Wildhunde nach einigen Minuten zurück.

Unserer Leopardin blieb nichts anderes übrig, als den unglücklichen Impala zurückzulassen und auf einen nahegelegenen Termitenhügel zu flüchten.

Ganz so schlimm war der Rückzug aber dann doch nicht wie man auf folgendem Bild gut sehen kann.

Währenddessen stürzten sich die Wildhunde mit ihren blutverschmierten Gesichtern auf den Impala, liessen den Eindringling aber nie aus den Augen.

Da sich das Ganze in die Länge zu ziehen schien, wählte die Leopardin schlussendlich eine artgerechte Beobachtungsposition in erhöhter Lage.

Wir positionierten uns mehrfach neu. Das Motorengeräusch und auch unsere Konversation in normaler Lautstärke schien keinen der Akteure zu stören.

Nach einiger Zeit hatten die Wildhunde ihren Hunger endgültig gestillt und verließen den Ort des Geschehens in östlicher Richtung. Nachdem sie sich etwas entfernt hatten, verließ Madame Leopard ihren Hochstand

und setzte den Festschmaus wieder fort.

Wildhunde und einen Leopard zusammen zu sehen war wunderbar. Im Camp wurden wir von der Mannschaft herzlich begrüßt. Es sind dies Moussa, der Koch, K.P. der das Essen serviert und Cisco, der fürs Zelt und die übrige Infrastruktur zuständig ist.

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