Heute ging es früh los! Um 03:45 klingelte der Wecker, um 05:00 war Abfahrt. Heute sollte nämlich der höchste Punkt der Argentinienreise erreicht werden, der “Cerro Macon”. Mit unserem 4×4 Landrover konnten wir von der Unterkunft in “Tolar Grande” auf 3500m bis auf knapp 4400m fahren. Von dort ging es dann um 06:00 zu Fuss weiter.

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Um diese Zeit war es noch dunkel, die Sonne ging erst gegen 06:40 auf, und die Temperatur war mit –2 Grad verhältnismässig mild. Trotzdem musste man das “volle Programm” im Rucksack mitschleppen, denn sehr starker Wind kann hier plötzlich aufkommen und dann wird es ohne entsprechende Ausrüstung sehr zäh. Der “Cerro Macon” ist insofern ein gemeiner Berg, als dass man das Ziel während des gesamten Aufstiegs von 5-8 Stunden immer vor Augen hat. Langsam schraubten wir uns den Berg empor, mit Betonung auf langsam. Denn man will nicht schon am Anfang in den roten Bereich kommen. Eigentlich will man das auf der ganzen Wanderung nicht.

Kurz nach Sonnenaufgang, im Hintergrund der Macon.

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Auf 5000m Meter hatte es einen steileren Abschnitt mit viel losem Gestein, sodass man bei 2 Stritte vorwärts wieder einen zurück rutschte. Das kostete einiges an Energie, sodass wir uns, sobald wir auf dem Gipfelgrat angelangt waren, eine längere Pause gönnten, inklusive Fotosession.

Dort konnte man erstmals die bizarre Schneeformation, genannt Büsserschnee oder Penitentes,  bewundern, die nur in dieser extrem trockenen Umgebung mit starker Sonneneinstrahlung und Wind entstehen. Weitere Infos unter Wikipedia.

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Man sieht die spezielle Form des Schnees auf dem letzten Bild zwar nicht, dafür bin ich aber als Ausgleich drauf. Zur allgemeinen Beruhigung hier noch ein Detailbild vom Büssereis.

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Nach der Pause ging es weiter Richtung Gipfel. Es war nicht mehr ganz so steil, dafür war der Wind aufgekommen. Man konnte also nichts ausziehen, obwohl die Temperatur aufgrund der Sonneneinstrahlung bereits deutlich gestiegen war. Punk 12:00 erreichten wir dann den Gipfel des “Cerro Macon” auf 5517 Meter.

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Hier noch die Bestätigung der Höhe von meinem GPS. Die Argentinier nehmen es mit Höhenangaben nicht so genau. Sie kann ohne Probleme um 100 Meter daneben liegen.

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Die Aussicht vom Gipfel ist gewaltig. Da er rund 2000m über der darunterliegende Ebene thront, meint man fast, man fliege. Die entferntesten Gipfel, die man erkennen kann, sind um die 200 km entfernt. Das bedeutet, dass man von hier eine Fläche, die drei Mal so gross wie die Schweiz ist, überblicken kann. Der Salzsee auf dem folgenden Foto hat eine Fläche von 2500 km2, der auf dem Foto sichtbare Bereich wohl um die 600 km2.

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Der Abstieg ging nicht einmal 2 Stunden, da man auf dem losen Gestein an manchen Stellen runterrutschen konnte.

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Nach 8:30h waren wir wieder bei unserem Auto und konnten zur Unterkunft zurückfahren, wo mit einem kalten Bier auf den Gipfelerfolg angestossen wurde.

Nun man sich manch einer fragen, wie denn das mit der Höhe sich so anfühlt? Ich selbst bin ja auch ein Greenhorn, war doch meine bisherige Maximalhöhe knapp über 4000m in den Schweizer Alpen. Sicherlich sehr wichtig ist eine gute Akklimatisation. Wir haben unsere “Schlafhöhe” schrittweise auf 3500m angehoben. Viel trinken und anfangs kein Wein/Bier und man hat nur in den seltenstes Fällen irgendwelche Beschwerden. Ich selbst schlafe sehr gut und der Appetit ist gewaltig, da der Körper auf dieser Höhe mehr “verbrennt”. Beim Aufstieg zum “Cerro Macon” habe ich bis 5000m gar nichts gespürt, natürlich wegen des bewusst langsamen Tempos. Danach merkt man, dass man bei gleichbleibender Belastung einfach weniger Kraft hat und schneller ermüdet. Atemlos wurde ich aber nicht, der Rucksack schien einfach deutlich mehr zu wiegen. Wichtig ist ein konstantes Tempo und irgendwelche “Lastspitzen” wie zum Beispiel Abrutschen zu vermeiden, da diese einen viel schneller in den roten Bereich bringen können. Auf dem Gipfel ohne Belastung ist man innerhalb kürzester Zeit wieder erholt. Unten wieder angekommen war ich nicht sonderlich erschöpft, da waren die Wanderungen in der Schweiz doch deutlich anstrengender.