Die heutige Etappe war eine Überführungsetappe von Tolar Grande zur Minenstadt San Antonio de los Cobres. Allzuviele Highlights waren auf der Stecke nicht zu erwarten.

Dafür machten wir noch mal etwas früher zu den bereits bekannten Lagunen auf. Vielleicht gab die frühe Morgensonne noch etwas her. Die tiefe Morgensonne war zwar schön, aber fototechnisch brauchte man noch etwas mehr Licht in den Bergen und auch im Wasser, um einen guten Effekt zu erzielen.

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Spiegelungen gab es auf jedem Fall.

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Und ein Panorama war auch möglich

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Je länger wir da waren, desto besser wurden die Lichtverhältnisse. Leider mussten wir aber bald wieder zurück in Hotel, denn es stand noch eine lange Etappe vor uns. Noch ein Bild und dann ist es geschafft.

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Unser Hotel in Tolar Grande war er kürzlich neu gebaut worden. Noch letztes Jahr war diese Reise in einer Massenunterkunft, Stiel SAC Hüter 60er Jahre, untergebracht. Auch jetzt wird immer noch gebaut, aber unserer Teil der Unterkunft war bereits fertig.

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Fast alle Häuser sind aus luftgetrockneten Lehmziegeln gebaut, auch dieses Hotel. Zur Illustration war ein Teil der Wand nicht verputzt sondern durch ein Glas sichtbar.

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Etwas Farbe muss sein. Strassenzug gegenüber des Hotels.

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Nachdem alles verladen war und wir eigentlich zur Abfahrt bereit waren, ging der Motor nicht mehr an. Ein paar Arbeiter von einer nahen Baustelle halfen aber sofort beim Anschieben. Man beachte, wie alle sehr vorbildlich einen Helm tragen.

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Wie schon erwähnt war die Strecke wenig spektakulär. Es gab zwar eine interessante Felsformation, da wir aber diese Stelle zur Mittagszeit passierten, stand die Sonne zu hoch für schöne Bilder. Man wird eben heikel mit der Zeit.

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An einem weiteren Salzsee hielten wir kurz an.

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Hier bilden sich manchmal perfekte Salzkristalle an den Wänden der kleinen Teiche. Mit etwas Aufwand kann man sie rausfischen.

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Mittagszeit, Essenszeit. Hier haben wir eine kurze Pause eingelegt, um eine Pizza mit Salat zu essen. Die Pizza war wirklich sehr gut mit sehr viel Käse. Der Teig war etwas ungewohnt aber auch gut. Das einzig störende war eine Fernseher, der immer mit irgendeiner Werbesendung lief. Da kann man zwar ohne Vorwissen jederzeit einsteigen, aber der Unterhaltungswert ist auch gleich null.

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Wenn man in diesem Restaurant aufs “Stille Örtchen” muss, dann fällt die Wahl der richtigen Türe gar nicht so leicht. Diejenige vor den Parabolantennen entpuppte sich als dir richtige.

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Dieser kleine Ort war auch Durchgangspunkt für viele Schwertransporte. Deshalb war es angebracht, die Eingangstüre zum Restaurant zu schliessen, wollte man nicht total verstaubt werden. Eigentlich war das aber in Wirklichkeit überflüssig, denn die Woche weg von jeder Teerstrasse hatte bei allen ihre Spuren, sprich Staub, hinterlassen. Erst in ein paar Tagen werden wir wieder auf eine befestiget Strasse kommen. Vorher ist jeder Versuch, sich vom Staub zu trennen, höchstens Zeitvergeudung.

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Kurz nach der Mittagspause fuhren wir an zwei Velofahrern vorbei. Es war irgendwie sofort klar, das dies Schweizer (“Crazy Swiss”) sein müssen. Als wir dann anhielten und nachfragten bestätigte sich unsere Vermutung. Sie sind zur südlichsten Stadt in Argentinien namens Ushuaia unterwegs. Das sind sicher noch 4500 Kilometer oder mehr, je nachdem wie viele Umwege sie nehmen. Wie man sieht, nehmen sie es sehr ernst mit der Wasserversorgung.

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Irgendwann waren wir dann wieder einmal auf einem höheren Pass. Da dies eine “vielbefahrene” Strecke ist, hat es in regelmässigen Abständen auch solche SOS-Säulen. Ich möchte aber nicht wissen, wie lange es geht, bis jemand dann auch wirklich zur Hilfe eilt.

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Wir erreichten am San Antonio am späten Nachmittag. Fast alle Strassen waren menschenleer.

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Das lokale Empfangskomitee war nicht besonders bemüht, uns herzlich zu begrüssen.

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Unserer Unterkunft war ein Hostel mit relativ engen Verhältnissen. Gut geschlafen habe ich zwar nicht, das lag aber nicht an den Betten oder dem Umgebungslärm, sondern

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vielmehr am extrem feinen Essen, dass wir, wie üblich in Argentinien, erst recht spät und in grosser Menge eingenommen haben.

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Zum Schluss noch eine Anmerkung zur Stromproduktion. In diesen entfernten Regionen scheint es eine Regel zu sein, dass der Strom lokal erzeugt wird und zwar mit riesig Dieselaggregaten die 24 Stunden am Tag laufen. Ob das wirklich effizient ist, kann ich nicht beurteilen. 100 Kilometer lange Stromleitung für ein kleines Dorf zu bauen ist sich noch weniger effizient. Durch das Wachstum mancher Städte kann es nun aber vorkommen, dass das Generatorhaus, das früher einmal am Rande oder ausserhalb lag, nun plötzlich in der Mitte der Stadt liegt. Aber man nimmt das hier wohl sowieso nicht so genau mit den Lärmvorschriften …

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