Bevor es heute zum nächsten See, dem Lake Nakuru, weitergeht, geht es am Morgen nochmals zu den Flamingos. Dank der guten Beziehungen unseres Guides zu den Parkwächtern, hatte er gestern bereits ausgehandelt, dass wir heute morgen ohne “Paperwork” (judihui, keine 10 Minuten warten bis irgendwelche Formulare in n-facher Kopie ausgefüllt sind) und Gebühren nochmals in den Park dürfen.
Gestern war der Sonnenaufgang relativ schwierig einzufangen, da die Flamingos an der “falschen” Stelle gegen die Sonne standen und zudem der Boden dort so weich war, dass man nicht mit dem Fahrzeug hinfahren konnte. Versuche, diese Distanz zu Fuss zu verkürzen, endeten damit, dass sich die Flamingos noch weiter vom Ufer entfernten, da sie offensichtlich sehr ängstlich sind. Und ausserdem verwandelten sich die Schuhe in kurzester Zeit in schwere Lehmklumpen. Heute ist das ganz anders. Die Flamingos sind schön brav und stehen in grosser Zahl am einen Ende des Sees, sodass wir unser Fahrzeug ideal platzieren können. Abermals wird eine Abschätzung der Anzahl gemacht: 50m x 120m = 6000m2 x 5 ~ 30000 Flamingos.
Nicht nur wir, auch die Flamingos schauen der Sonne entgegen.
Plötzlich gibt es eine riesige Aufruhr. Wasser spritzt, überall flattert es. Und der Geräuschpegel ist nochmals deutlich höher. Als sich die Lage etwas beruhigt, wird ersichtlich, was der Grund dafür ist. Ein Fischadler hat sich zu den Flamingos gesetzt. Dass diese beiden Spezies nicht freundlich zueinander gesinnt sind, ist offensichtlich. Es ist aber nicht klar, ob Fischadler die Flamingos auf dem Speiseplan haben. Diesem Fischadler scheint es zu gefallen, dass er der Chef auf dem Platz ist.
Wenig später fliegt er wieder davon, umringt von zahlreichen Flamingos, die aber alle einen Sicherheitsabstand einhalten.
Vor diesem Marabu hat niemand Angst. Gemütlich macht er einen Spaziergang am Strand und niemanden interessiert das, ausser vielleicht die Fotografen.
Die Flamingos bilden im Flug fast immer eine Kette. Ich habe mit mässigem Erfolg versucht, das auf dem folgenden Bild einzufangen. In einem Video sieht es viel spektakulärer aus. Denn die “Ketten” scheinen an Ort zu verharren, obwohl sich die Flamingos im Flug ja fortbewegen. Wenn zum Beispiel eine Welle geflogen wird, wie im Bild unten, dann verharrt der Buckel am gleichen Ort. Sieht wirklich erstaunlich aus.
Nach dem morgendlichen Ausflug geht es heute in 2 Stunden zur nächsten Lodge am Lake Nakuru.
Abermals sagt der Wetterbericht nichts gutes über den heutigen Tag. Regenwahrscheinlichkeit im sehr hohen zweistelligen Prozentbereich. Unser Guide bestätigt ausserdem, dass am Lake Nakuru sich das Wetter innerhalb kürzester Zeit verändern kann. Als wir ankommen ist aber nichts vom zweistelligen Regen zu sehen! Die Lodge liegt innerhalb des National Parks und wird offensichtlich in der Nebensaison hauptsächlich von Gästen aus Kenia besucht, die einen Spezialtarif bekommen.
Am Nachmittag geht es auf den üblichen Gamedrive. Ein “Grau Kopf” Specht-Pärchen.
Dieser Vogel kann nicht viel bieten, aber ich habe Mitleid mit ihm, da er sich wirklich alle Mühe gibt, eine fotogen Position einzunehmen. Das Bild ist zudem nicht ein Bildausschnitt sondern ein “Full Frame”, das man ohne Probleme auf A0 ausdrucken könnte. Nur so schön ist der Vogel nun doch nicht, so lassen wir es einmal bei 1280×1024 an dieser Stelle .
Dieser Wood Hoopoe ist mit irgendetwas nicht zufrieden. Dem Essen oder dem lauten Nachbar?
In Afrika haben viele Bäume in irgendeiner Weise Stacheln. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das ziemlich schmerzhaft sein kann. Ein Guide hat mir einmal gesagt, dass, wenn man die Wahl hat, von einem Löwen angefallen zu werden oder sich auf einen solchen Baum zu retten, der Löwe die weniger schmerzhafte Option ist …
Die Stacheln sind als Schutz gedacht, nützt aber bei Giraffen nichts. Sie haben wohl Leder auf der Zunge.
Hier sieht man einen “Red Billed Oxpecker” und ganz nebenbei noch ein Rhino.
Pelikane beim Abendspaziergang. In dieser Gruppe tauchen sie, wie auf ein unsichtbares Kommando folgend, simultan ihre Schnäbel ins Wasser um kleine Fische (?) zu fangen.
Stimmung bei Sonnenuntergang. Auch beim Lake Nakuru ist in den letzten Jahren der Wasserspiegel stark gestiegen. Die ursprüngliche Uferstrasse ist nicht mehr befahrbar. Und die ufernahen Bäume sind alle abgestorben, da auch dieser See stark alkalisch ist. Wir befinden uns hier übrigens im “Great Rift Valley”, ein Tal das sich über 6000 Kilometer vom Libanon bis hin nach Mozambique erstreckt.
Im grenzwertigen Licht aufgenommener “Crowned Crane”. Ich würde ihn gerne einmal bei gutem Licht vor die Linse bekommen.