Der Grund, weshalb wir auf dem Weg ins Okawango-Delta einen Zwischenstopp in Shakawe machten, war, dass wir die Felsmalereien in den “nahe” gelegenen Tsodilo Hills besuchen wollten. Nahe in Anführungszeichen deshalb, da die Hills zwar nur 40 Kilometer Luftdistanz entfernt liegen, die Strasse dorthin aber den Charakter für ein unvergessliches Erlebnis hatte. Die Packungsdichte im Toyota Landcruiser kannten wir ja bereits vom Vortag, und so liessen wir die gefühlten 4738 Schlaglöcher und Kurven mit stoischer Ruhe über uns ergehen. “African Massage” nennt sich das im Fachjargon.
Von Weitem kann man die Hügel sehen, da sie die einzige nennenswerte Erhebung in weitem Umkreis sind. Das folgende Foto zeigt den höchsten Berg, genannt “Man”, aus nächster Nähe.
Angesichts der hohen Temperaturen hatten wir uns für den “Rhino Trail”, einen kurzen Trail entschieden. Solange wir uns im Wald bewegten, war es nur recht warm, in der prallen Sonne war die Bewertung “verdammt heiss” aber durchaus zutreffend.
Die Zeichnungen in den Tsodilo Hills sind im Gegensatz zu Twyfelfontein nicht Gravuren, sondern wirkliche Malereien und haben wohl auch dank des trockenen Klimas mehrere Tausend Jahre überdauert. Unser Guide, der aus einem Dorf ganz in der Nähe stammte, erklärte uns die Bedeutungen der verschiedenen Darstellungen. Ich lasse das hier aus, denn “Google is your friend”.
Die Felsen selbst weisen an manchen Stellen interessante Farbspielereien aus.
Ein weiterer Fels mit Zeichnungen im unteren Teil.
Und die detailliertere Ansicht davon.
Entlang unserer Wanderung kamen wir auch an diversen Baobab-Bäumen vorbei …
die zum Teil weit in den Himmel ragen. Ein anderer Baum, der “Knob Thorn” lädt nicht gerade zum Klettern ein.
Weiter ging es mit Felsmalereien. Kommen von hier die Aliens aus dem gleichnamigen Film?
Wegen der Temperaturen bewegte sich unser Trupp im Zeitlupentempo von einem Punk zum nächsten. Jegliche Anstrengung wurde vermieden. Sehr willkommen war eine Höhle, in der die Temperaturen sehr angenehm waren.
Die vier Hügel von Tsolido heissen, “Man”, “Woman”, “Child” und “Grand Child”. Wir waren um “Woman” gewandert und konnten nun die Aussicht auf “Man” geniessen.
Während unserer Wanderung machten wir auch Bekanntschaft mit einer Raupe, die als Delikatesse gilt. Ich habe zwar nicht genau verstanden, was unser Guide über deren Zubereitung erklärt hat, ausser dass die Raupe in relativ lebendigem Zustand verzehrt wird, was wir an dieser Stelle lieber nicht gleich ausprobieren wollten …
Eine kleine Schar von Unentwegten kämpfte sich noch 400 Meter weiter, um die Gemälde zu sehen, die dem Pfad den Namen gegeben haben: Rhinos. Dort wurde dann auch kein Aufwand gescheut, um die beste Position für Fotos einzunehmen.
Zwei Rhinos und ein anderes Tier, vermutlich etwas Richtung Kuh.
Es gab auch Zeichnungen, die mit weisser Farbe gemalt worden waren.
Nach der Wanderung machten wir noch einen kurzen Abstecher ins Dorf, in dem unser Guide wohnte, was eigentlich nur eine Verkaufsveranstaltung für immer gleichen Schmuck war und die wir deshalb relativ schnell abhakten.
Weitere 1.5h Stunden “African Massage” später waren wir wieder zurück in der Lodge. Zusammenfassend würde ich sagen, dass der Ausflug anstrengend war, sich die Mühe aber gelohnt hat, denn die Malereien sind speziell und einzigartig und ganz klar “off the beaten track”.
Am Abend gab es wohl die beste Pizza in ganz Botswana, frisch zubereitet in einem Outdoor Holzkohlen-Offen.
Bezüglich Teig sehen im Vergleich selbst viele Pizzerias bei uns alt aus. En Guete!