Heute war unser erster ganzer Tag im Delta. Das heisst aber, dass an Ausschlafen nicht mehr zu Denken war. Denn alle Tiere haben Frühschicht und warten nicht, bis wir um 8 langsam aus den Federn gekrochen sind. Pünktlich um 5 Uhr wurden wir mit einem frischen Tee oder Kaffee geweckt. Zum Game Drive ging es nach einem Frühstück um 6. Doch weit kamen wir nicht, denn schon bald mussten wir für den Sonnenaufgang anhalten.
Von unserem Wagen aufgescheucht, trabte eine Mutter mit ihrem kleinen Zebra davon.
In sicherer Distanz wurde anschliessend die ganze Situation doch noch analysiert: Keine Gefahr zu erkennen, business as usual!
Wir trafen auch auf eine kleine Gruppe Schakale.
Wir werden zwar auch hier kurz gemustert, dann aber ignoriert.
Unser Guide fand wenig später auch die Spuren der Wildhunde, die wir in der Nacht zuvor bereits gesehen hatten. Als wir die Tiere schlussendlich fanden, gaben sie sich wirklich gar keine Mühe, sich fotografisch in Szene zu setzen. Costar interpretierte ihr Verhalten so, dass sie wohl in der Nacht erfolglos gejagt hatten und jetzt müde und hungrig waren und sich erhohlen wollten.
Das Beste, was sie von sich gaben, waren gelegentliche Gähner, wodurch man gut sehen konnte, dass im Maul einige Zähne auf die nächste Beute warteten.
Nach den “Wild Dogs” gerieten wir bald in eine kleine Gruppe sogenannter “Dagga Boys”, von der Herde ausgestossene, alte Bullen. Sie gelten als unberechenbar, haben eine hohe Masse und sind ziemlich schnell, was nach physikalischen Regeln eine grosse Impulskraft ergibt, der man lieber aus dem Weg geht, um eine plastische Verformung zu vermeiden. Nun gut, wir wollten ja keine Walking Safari machen und konnten den Büffeln deshalb entspannt im Fahrzeug gegenübertreten.
Büffel mit einem blinden Passagier, einem “Red-Billed Oxpecker”
Auch heute trafen wir auf weitere Bee-Eater
… und “Ground Hornbills”
“Die Parade der Vögel”
“Spiegelei”
Der “Malachite Kingfisher” ist der kleinste seiner Art und macht dem Namen alle Ehre. Er frisst kleine Fische, die er in einem rasanten Sturzflug ins Wasser fängt.
Unterwegs zum nächsten Sighting. Wenn ich das Foto richtig interpretiere, ist Festhalten angesagt, egal woran, Hauptsache man hat etwas in der Hand, mit dem man den nächsten Schlag auffangen kann.
Sehr eindrücklich war eine riesige Büffelherde, die über eine weite Fläche verteilt war und in kleineren Gruppen unter den Bäumen etwas Schatten suchte.
Am Nachmittag teilten wir unsere Gruppe auf. Für die einen war eine Mokoro-Fahrt auf dem Wasser angesagt, während die anderen einen weiteren Game Drive machten. Nach den “African Massage” Drives der Extraklasse war das eine willkommene Abwechslung. Fast geräuschlos glitten wir durch den engen Kanal.
Unterwegs zeigten uns die Guides die Frösche, die während des Tages unscheinbar in den Gräsern des Gewässers hausen, um uns dann in der Nacht mit lautem Gequake den Schlaf zu rauben.
Ausserdem wurden wir von unzähligen Libellen begleitet. Glücklicherweise kann man das Gleiche nicht von den Stechmücken behaupten. Sie liessen uns in Ruhe. So war die grosszügig aufgesprühte Chemie wie “NoBite Extreme” oder “Peaceful Sleep” vergebliche Mühe.
Natürlich liess es sich Georg nicht entgehen, mit einem “Self-Push” seine Weidling-Skills auch auf dem Mokooro unter Beweis zu stellen.
“Spieglein, Spieglein auf dem Teich, wer ist die schönste Seerose im ganzen Reich?”
Gegen Ende der Fahrt kam kurzfristig etwas Spannung auf. Die Hippos, die diesen kleinen See zahlreich bevölkern, sich aber meist am anderen Ende aufhalten, hatten offensichtlich von der Exkursion Wind bekommen und wollten sich bei unserer Rückkehr die Sache aus der Nähe anschauen. Dazu muss erwähnt werden, dass Hippos grundsätzlich schlecht sehen, sprich kurzsichtig sind, und deshalb nahe kommen müssen… Aber keine Angst, sie waren immer noch genug weit weg, dass ich nicht auf Makro-Fotografie umschalten musste … 😉