28. August

Ich habe ja erst zwei Safaris gemacht. Die Aussage ist also sehr subjektiv und die Statistik ist noch nicht wirklich gut. Was mir aber auffällt ist die Tatsache, dass die Tiere in Krüger Park in Südafrika in der Regel viel näher kommen als in den Parks in Namibia. Das fällt mir deshalb so genau auf, da ich in Namibia immer mit einer Kamera/Objektivkombination Bilder gemacht habe mit einer effektiven Brennweite von 800mm. Hier im Krüger Park habe ich “nur” eine Setup mit 600mm, ich habe aber schon an manchen Stellen nicht mehr das ganze Tier fotografieren können sondern nur einen Teil davon, da es zu nahe war. Wenn ich die Bauten innerhalb des Etoscha Parks in Namibia mit denen im Krüger Park vergleiche, fällt auf, dass am Krüger Park schon viel mehr “rumgebastelt” wurde. Das hat mir auch Stu, unser Guide, heute bestätigt. Früher haben sie sehr viele komische Sachen im Park gemacht, z.B. alle Löwen geschossen, da sie einen negativen Einfluss auf die Population der Pflanzenfresser haben könnten. Auch wurden zahlreiche Dämme gebaut und es gab eine Eisenbahnlinie durch den Park. Diese Einstellung hat sich in der Zwischenzeit aber stark geändert. Heute zählt der Krüger Park als eine der führenden weltweit auch im Bezug auf wissenschaftliche Untersuchungen. Immer noch ein Riesenproblem sind die Wildere,r die es vor allem auf Nashörner und Elefanten abgesehen haben. So können mit den Hörnern von einem Nashorn in China astronomische Summen erzielt werden, da es angeblich potenzsteigend ist, was natürlich absoluter Blödsinn ist. Zurück zum Vergleich Namibia zum Krüger Park. Landschaftlich punkten Parks in Namibia etwas mehr als der Krüger Park. Allerdings habe ich von Krüger Park auch nur einen kleinen Teil gesehen. Die Verwüstung durch Elefanten ist hier nicht so ausgeprägt wie an manchen Stellen in Namibia. Dafür ist der Krüger Park nicht ganz so viel “Natur”, denn viele Strassen sind geteert und es gibt doch immer wieder irgendwelche Infrastruktur-Bauten. In Etoscha Park gab es in den Camp beleuchtete Wasserlöcher an denen man auch Nachts vom Camp aus die Tiere beobachten konnte. Leoparden habe ich nur im Krüger gesehen … Ich würde sagen es ist unentschieden. Man muss einfach beide Parks gesehen haben! Wenn ich trotzdem einen auswählen müsste, dann würde ich in den Masei Mara Park in Kenia oder das Mala Mala  Game Reserve in Südafrika gehen, denn da war ich (noch) nicht. Winking smile

Im ersten Morgenlicht konnten wir einen beziehungsweise eine ganze Gruppe von “Little Bee Eater” – “Kleine Bienen Fresser” fotografieren. Deutsch heisst das kleine Ding “Zwergspint”, total logisch?!?! Kämmen wäre auch einmal angesagt.

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Folgendes Bild zeigt Zwergspint bei seinem lauten Gesang. Das Lustige daran ist, dass wir nur ein paar Meter entfernt waren und trotzdem absolut nichts hörbar war, aber wirklich gar nichts.

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Also nächstes war Mr. oder Mrs. Leopard an der Reihe. Das kennen wir doch schon. Man wartet bei den Leoparden Stunden für das perfekte Foto und dann geht es trotzdem schief. Da wir dieses Mal die Entdeckung selber gemacht haben, war sonst noch niemand da. Auch war der Ort auf einer unbefestigten Nebenstrasse und so konnte man hoffen, dass bald nicht ein Verkehrschaos entstehen würde. Der Leopard war gerade daran, die letzten Happen von einem zuvor gerissenen Impala zu verspeisen. Leoparden schleppen übrigens ihre Beute, die bis 70 kg schwer sein kann, immer auf Bäume um sie vor anderen Raubtieren zu verstecken. Dann Fressen sie daran über mehrere Tage.

Hier sieht man den Leoparden beim Fressen. Unten sieht man wie noch etwas vom dem Teil, den er nicht frisst, sprich Knochen und Haut, runterhängt.

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Im schlauen Buch steht über Leoparden , dass sie 45 Minuten fressen, dann vom Baum steigen und für bis zu 30 Minuten trinken gehen. Schlaues Buch sagte ich? Wir warteten gegen zwei Stunden, bis das Fressen beendet war! Soviel zu schlauen Büchern. Da er offensichtlich alles aufgefressen hatte, liess der Leopard anschliessend den Rest vom Impala Männchen auf den Boden fallen. In der Mitte sieht man den Kopf mit Geweih, darunter die Wirbelsäule und darüber die Haut … Guten Appetit für die, die gleich essen wollen Smile

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Gleich nach dem Fressen machte sich der Leopard Richtung Erde auf. Zumindest das hat das schlaue Buch richtig beschrieben.

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Natürlich nicht auf dem Weg, den wir als den Wahrscheinlichsten erachtet haben, sondern mit einem riesen Sprung via  einem anderen Baum.

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Nachdem er nochmals den runtergefallenen Rest des Impala inspiziert hatte

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legte er sich für ein kleines Nickerchen auf dem Boden hin. War da nicht die Rede von trinken? Ach vergessen wir es! Das Verhalten von Leoparden ist sehr schwer vorhersehbar.

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Das Erstaunliche ist, das keine fünf Minuten vergangen waren, nachdem die Überbleibsel des Impalas auf den Boden gefallen sind und schon kreisten die ersten Geier über der Stelle. Unglaublich wie die das so schnell mitbekommen haben!

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Danach ging es weiter zu einer anderen Wasserstelle. Dort konnten wir den “African Wattled Lapwing” beobachten

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Portrait vom “Senegalkiebitz”.

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Eine Eidechse oder so was ähnliches unbekannten Namens:

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Wir waren schon auf der Rückfahrt Richtung Camp als plötzlich am Strassenrand die Hölle los war. Überall Warnrufe von Vögel und Affen. Irgendwelche Impalas die verstört hin und hersprangen. Bald war auch der Grund dafür ausgemacht. Ein Rudel von 14 (!) Löwen war gerade bei der Jagd. Lautlos “schwebten” sie durch das Dickicht. Leider drehten sie ihre Rute bald von der Strasse weg in ein Flussbett, sodass der weitere Verlauf der Jagt von uns leider nicht mehr beobachtet werden konnte. Mir ist aber schleierhaft, was es bringt, wenn 14 Löwen Impalas jagen. Da bleibt jedem nur ein Bissen. Sinn macht so etwas nur bei Giraffen oder Büffeln.

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Den Sonnenuntergang verbrachten wir an einem neuen Wasserloch. Neues Wasserloch, neue Vögel, Name aber leider unbekannt.

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Rhinos im Dreierpack

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Danach gab es eine einzelne Giraffe. Man beachte die Drinktechnik, wenn die Beine zu lang sind.

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Superzeitlupe vom Trinken, beziehungsweise wenn die Giraffe fertig ist

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Schlussendlich kam auch noch ein Rhino zu Wasserloch. Ein mächtiges Teil, das bis 2 Tonnen schwer werden kann. Die Lebenserwartung von Rhinos liegt übrigens bei 45 Jahren. Man kann also gut mehrmals das gleiche sehen wenn man wieder kommt.

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Frontalangriff.

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