Die Fahrt nach Saigon im Nachtbus hatten wir ja überlebt. Nun galt es aber noch nach Cai Be, einer kleinen Stadt im Mekong-Delta, zu kommen. Ursprünglich wollten wir den Bus nehmen. Nun ist das aber so eine Sache mit den Bussen in Vietnam. Es gibt nicht EINEN Busbahnhof und einen klaren Fahrplan. Und wenn man fünf Leute nach der besten Verbindung fragt, bekommt man gegen acht verschiedene Antworten. Cai Be war ausserdem rund 120 Kilometer weit entfernt. Mit dem Bus sicher wieder 3-4 Stunden. Also entschieden wir uns es mit einem Taxi zu versuchen. Über mangelnde Auswahl von Taxis konnten wir uns bestimmt nicht beklagen. Beim Aussteigen aus dem Bus von Siem Reap lachte uns schon eine ganze Taxifahrerschar entgegen, die ihren Service uns anbieten wollte. Der Preis war einfach noch zu hoch. Nach länglichen Diskussionen konnten wir den Preis auf akzeptable 40$ / Person runterdrücken. Saigon ist einfach teurer als sonst wo im Land… Nun hatten wir aber noch ein zusätzliches Problem: Hausi musste noch die Kleider abholen gehen, die seit unser Ankunft vor fast drei Wochen nun genäht sein sollten. Also blieb ich mit dem Gepäck zurück während Hausi sich mit einem Motorrad-Taxi auf den Weg machte. Ich wurde die ganze Zeit von unserem Taxi-Fahrer nach Cai Be “betreut”, der sicherstellen wollte, dass mich ja kein andere Taxi abschleppen konnte. Haus kehrte aber mit leeren Händen zurück, da angeblich die Knöpfe noch nicht dran waren. Ok, das könnte interessant werden, denn wir wollten morgen von Cai Be eigentlich direkt zum Flugplatz fahren.
Vorgetäuschte Panne unseres Taxis als Parkierhilfe.
In Cai Be hatten wir uns zum Abschluss nochmals ein Deluxe Hotel geleistet, direkt am Mekong gelegen mit schöner Aussicht auf den Fluss.
Den Rest des Tages verbrachten wir mit Relaxen, dem Beobachten des regen Treiben auf dem Fluss und noch eine kleiner Fahrradtour. Kleines Boot voll mit Kokosnüssen geladen.
Bei vielen Boten sieht man abenteuerliche Konstruktionen für den Antrieb. Irgendein Motor wurde dabei mit einer Schraube versehen und los geht es. Wie laut das Ding ist spielt nur eine untergeordnete Rolle.
An dieser Stelle möchte ist es nicht versäumen, eine andere moderne Errungenschaft der Menschheit vorzustellen: Die elektrische Zahnbürste beziehungsweise das Ladegerät dazu. Hausi hatte sich entschieden, nicht auf den Komfort der Modernen Zahnhygiene zu verzichten. Bei mir, wo selbst die Unterleibchen auf die Wage mussten und mit 342 Gramm ganz gut abschnitten, wäre so ein Ding schon in der ersten Gewichtsoptimierungsphase rausgefallen. Nicht so bei Hausi. Er setzte voll auf den elektrischen Zahn-Mixer. Nur war da ein kleiner Haken: Die Batterie davon verdiente den Namen nicht mehr und so war sie häufiger am Aufladen als mein Fotoapparat. Wenn wir gerade bei zufälligen Themen sind.
Häufig schon konsumiert, aber noch nie richtig fotografiert, der Vietnamesische Kaffee. Auf einer kleinen Tasse aus Metall oder Glass wir direkt eine Filter aus Metall platziert. Der Kaffee tropft dann langsam nach unten. Gesüsst wird mit Kondensmilch, die man am Schluss einfach aufrührt.
Pünktlich um 06:00 klingelte am nächsten Morgen der Wecker. Wir wollten auf keinen Fall den Sonnenaufgang kurz nach sechs verpassen. Und so gab es ein paar schöne Stimmungsbilder vom Sonnenaufgang über dem Mekong Fluss.
Nach dem Morgenessen hatten wir eine Bootsrundfahrt gebucht. Wir wurden direkt beim Hotel abgeholt.
Um durch schmalere Kanäle zu fahren, mussten wir noch auf kleiner Ruderboote umsteigen.
Unterwegs. Während Hausi eher skeptisch der Sache entgegenblickt, sind unsere Führerin und die Frau am Paddel gut gelaunt. Hausi hat sich wohl noch nicht mit der neuen Kopfbedeckung zurechtgefunden …
… jetzt ist es schon viel besser!
Der Kanal ist zwar schmal, aber es gibt immer wieder Gegenverkehr. Manchmal ist er nicht motorisiert
manchmal ist er motorisiert. Wenden aber nicht möglich.
Umgeladen wird direkt vor Ort. Grüne Bananen.
Danach ging es Richtung dem schwimmenden Markt von Cai Be. Wir waren aber entweder zu spät, oder der Markt hier ist nicht wirklich ausgeprägt. Denn es gab nicht viele kleinen Boote. Die Mehrzahl der Boote waren grössere Hausboote, die hier geankert hatten. Man beachte die Antenne für den Fernsehempfang.
Viele Schiffe hatten irgendwelches Gemüse an einen lange Stock gebunden. Jetzt, da ich das niederschreibe, kann ich mich aber nicht mehr erinnern, was die Bedeutung davon ist. Im Hintergrund sieht man noch die katholische Kirche
Ich frage mich immer wieder, was diese Leute in der Regenzeit machen? Wird dann auch der Kleiderschrank im Freien verwendet?
Katholische Kathedrale aus der Nähe.
Schlussendlich besuchten wir noch einen Ort, an dem diverse Sachen für die Touristen direkt hergestellt werden. Perfekt für uns geeignet, konnte wir uns hier am letzten mit Mitbringsel eindecken.
Herstellung von Reispapier. Das Feuer wird mit Reisspreu gemacht, darüber wird ein Tuch gespannt auf dem dann das Reispapier gedämpft wird.
Herstellung von Süssigkeiten aus Erd- und Kokosnuss.
Von Hand wir jedes einzelne Kokosnussguezli verpackt. Wahnsinn! Und dann kosten ein ganzer Pack gerade einmal 1 Fr.
Nach einer kurzen Siesta ging es wieder zurück zum Hotel.
Typische Häuserfassade. Durch die Höhe der Pfosten kann man sich in etwa ausmalen, wie hoch der Wasserstand zur Regenzeit kommt.
Typisch für die Schiffe hier sind zwei Augen an der Spitze, die Glück und eine wachsame Crew bringen sollten.
Natürlich wollten wir Vietnam nicht verlassen, ohne den “Elefantenohr Fish” probiert zu haben. Gegessen wird der Fisch, indem das Fleisch zusammen Gemüse und Salat in Reispapier eingewickelt wird.
Zum Abschluss besuchten wir gegen Abend mit den Fahrrädern den Markt von Cai Be.
Frischer geht es nicht … man bekommt aber richtig Mitleid mit den armen Viechern … ok, heute gibt es keine Enten zum Nachtessen …
Hier bekommt man alles für die Fischerei, wirklich alles!
Schuhladen, in dem man ebenfalls alles bekommt, egal welche Marke, garantiert original
Und noch ein Reisladen.
Das Nachtessen gab es spontan auf der Strasse
Die genau Zusammensetzung ist immer noch unklar, eine (Fisch)-Suppe mit irgendwelchen Würsten (inkl. Blutwurst). Auf jeden Fall war es sehr fein! Da wir so begeistert waren wurde uns noch eine besondere Spezialität aufgetischt: Etwas, was aussah wie ein Fischkopf. Wir durften erst gehen, nachdem wir diesen in alle Einzelteile zerlegt hatten und nichts Essbares mehr übrig war.
Die Sonne senkte sich leider viel zu schnell und wir mussten uns Richtung Flugplatz aufmachen.