Wann beginnt eigentlich eine Reise und wann ist sie fertig? Wenn man die Wohnungstüre zuzieht beziehungsweise wieder öffnet? Oder bei der Planung? Order irgendwann zwischen drin?Für mich war das auf jeden Fall nicht mehr ganz so klar in den letzten paar Tagen. Ich war zwar unterwegs in Amerika, machte mir aber eigentlich meistens Gedanken über die Vorbereitungen für die Reise nach Südafrika. Amerika war nur eine lästige Ablenkung. Wie dem auch sei, das war jetzt genug der Reisetheorie. Jetzt geht es nämlich los und zwar richtig praktisch!

Irgendwie hat all das was man hier sieht

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im Rucksack Platz gefunden. Erstaunlich und das bei akzeptablen 22kg

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Ich war zwar noch nicht einmal in der Luft nach Afrika und schon kann ich von einer kleinen Episode berichten. Nachdem ich am Sonntag ziemlich kaputt von Amerika zurückgekommen war, habe ich mich kurzerhand entschlossen, den (Nacht)-Flug nach Johannesburg auf Business-Class zu ändern. Ein teurer Spass, dafür würde ich aber auch in der Nacht richtig schlafen können und so meinen Amerika-Jetlag schneller loswerden. Schon beim Anruf für den Upgrade war etwas komisch: “Man könne gerade keinen Sitzplatz für diesen Flug festlegen, das System sei gerade nicht verfügbar”. Dann beim Online-Web-Check-in gab es nur eine nichtssagende Fehlermeldung. Der Anruf beim Supportcenter brachte dann den wahren Grund: Die Business-Class auf diesem Flug wäre total überbucht, sodass mir (noch) nicht ein Platz zugewiesen werden kann. Am Gate vor dem Einsteigen würde ich dann meinen Platz bekommen.

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Am Gate bekam ich dann auch meinen Sitzplatz: 1D, First Class. Upgrade, da in der Business-Class kein Platz mehr war. Etwas “verhalten” stieg ich dann ein und nahm mit meinem Safari-Outfit inkl. Wanderschuhen neben den richtig zahlenden First Class Jet-Settern Platz. Champagner in einem Edelglas war schneller da als ich mich hinsetzen konnte. Und dann wurde ich sogleich nach der Grösse für mein Pyjama gefragt. Huch? Pyjama? Andere Fluggäste der First Class waren offenbar schon schneller und offenbar auch erfahrener, denn sie rannten schon in einem solchen umher. Das ging dann 10 Minuten so weiter bis jemand von der Bodencrew kam und mir mitteilte, dass jetzt doch noch ein Platz in der Business-Class freigeworden ist.  Also alles zusammenpacken und nach hinten umziehen. Das Pyjama habe ich aber als Andenken für den Fast-1-Class-Flug behalten und den Champagner zuerst noch ausgetrunken. Zuerst war ich natürlich enttäuscht, im Nachhinein bin ich aber eigentlich ganz froh darüber, denn ich habe definitiv mit meinem Outfit nicht in diese Runde gepasst. Und mit dem Flug in der Business-Class konnte ich auch ganz gut leben Winking smile.

Über den Flug gibt es nicht viel zu berichten. Es war ein Nachtflug in dem man die meiste Zeit schläft und draussen sowieso nichts sieht.

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Einzig kurz nach dem Start gab es ein sehenswertes Natur-Schauspiel. Bis weit nach Mailand hatte es diverse Gewitterzellen die fast bis auch Flughöhe reichten und im Sekundentakt Blitze produzierten. Die Piloten mussten eine richtige Schlangenlinie fliegen um nicht in eine Zelle reinzugeraten.  Leider sind die Fotos davon gar nichts geworden, da sich an der Scheibe der Innenraum gespiegelt hat.

Kurz vor der Landung

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Nachdem ich mein Hotel bezogen hatte bin ich am Nachmittag spontan mit einem Guide zu einer archäologischen Stätte (Sterkfontain) in der Nähe von Johannesburg gefahren. Man kann dort eine Höhle besichtigen, in der 3.3 Millionen Jahre alte Überreste der Vorfahren des Menschen gefunden wurden.

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Es war gerade auch ein Schulausflug irgendeiner nahen Schule da. Als ich mit der ersten Gruppe mit etwa 50 Kindern mitgehen wollte, wurde ich zurückgehalten: “We don’t mix schools and other visitors” –  “Wir vermischen nicht Touren mit Schulen und anderen Besuchern”. Wieso dem so ist wurde klar,  als ich dann später auch in der Höhle war. Bei 50 Schulkindern ist es eigentlich egal was der Guide erzählt, man versteht es sowieso nicht nicht nicht nicht …

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An manchen Stellen war der Durchgang so niedrig, dass man fast auf allen Vieren durchkrabbeln musste.

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Der Guide der Höhlenbesichtigung. Von den 11 offiziellen Sprachen von Südafrika spricht er 7.

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Wem es noch nicht aufgefallen ist, der Guide hat eine Mütze an! Wieso wohl? Erstens ist es in der Höhle konstant 18 Grad und zweitens ist hier in Südafrika jetzt gerade Winter. Die Temperaturen sind im Bereich 5-25 Grad, wobei auch zu beachten ist, dass Johannesburg auf rund 1700m liegt. Wieso Johannesburg eigentlich Johannesburg heisst wurde mir von meinem Guide auch erklärt. Es ist aber eine ziemlich komplizierte Geschichte.  Deshalb hier nur die Kurzversion: Man nehme viele Leute die alle  Johanes oder so ähnlich heissen, dazu viel Gold und einen Berg und raus kommt Johannesburg.

Was auch auffällt ist der starke Verkehr und die grosse Anzahl von Luxus-Autos auf den Strassen. Zürch kann da in keiner Weise mithalten.

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Bleibt noch das Nachtessen. Sehr fein! Super Fleisch mit Backed Potato und frittierten Zwiebeln. Der Fetta-Oliven-Avocado-Salat davor hat die Prüfung beim Salatmeister mit Bravour bestanden, die Kamera vom Handy, mit der das folgende Bild gemacht wurde,  allerdings nicht.

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Das war’s vom ersten Tag und wohl auch vom schnellen Internet, denn morgen geht es ab in den Bush!