Da ich letzte Woche am Ruchälplistock noch deutlich im Schnee gewühlt hatte, wollte ich dieses Wochenende etwas ohne Schnee unternehmen. Ergo fielen alle Berge über 2000 Meter ins Wasser bzw. den Schnee. Was wäre unter diesen Vorgaben nicht besser geeignet als einen Abstecher zu den beiden Mythen zu machen. Und wenn man schon einmal da ist, kann man auch gleich noch den Haggenspitz besuchen. Für heute hatte ich mir die Chalberstöckli-Route zum Grossen Mythen vorgenommen. Damit kann man sich den Aufstieg über den normalen Wanderweg bis Kehre 22 sparen, wo der durchaus ansprechende Weg übers Rot Grätli abzweigt.
Zwei Flugzeuge wollen vor der aufgehenden Sonne fliehen. Ein hoffnungsloses Unterfangen.
Grosse und Kleine Mythen und Haggenspitz in der Morgensonne.
Die Geschichte vom Haggenspitz ist schnell erzählt: Auf zur Haggenegg, dort Schwung holen, dem Weg folgen, kraxeln, noch mehr kraxeln und oben ist man. Obwohl ich schon mehrfach hier war, könnte ich immer noch nicht auf dem Bild den genauen Weg einzeichnen. Irgendwo auf dem Grat, im Wald.
Manchmal muss man am Haggenspitz auch recht zupacken. Meist hat es dann aber für die Kletterfaulen ein Seil zum Zupacken.
Auf dem Gipfel des Haggenspitz hat man einen guten Ausblick auf die beiden Mythen
… und das ganze Panorama der Region.
Das Gleiche gilt natürlich auch für den kleinen Mythen. Nur ist man hier meist nicht alleine, denn der Berg ist ein beliebtes Ziel für Alpinwanderer.
Blick vom Vorgipfel zurück zum kleinen Mythen. Er sieht aus dieser Perspektive deutlich schwieriger aus, als er in Wirklichkeit ist.
Heute hatte ich mir die Chalberstöckli-Route auf den Grossen Mythen vorgenommen, die mit einer Schwierigkeit von T6- bewertet wird. Als ich dann am Einstieg stand, war ich mir der Sache dann doch nicht mehr so sicher. Zu erwähnen ist, dass ich hier vor zwei Jahren beobachten konnte, wie die Rega aus dieser Route zwei Wandere ausflog, da sie offensichtlich in Schwierigkeit geraten waren. Nun gut, ich sah einen anderen Wanderer, der bereits ein gutes Stück auf diesem Weg nach oben unterwegs war und so machte ich mich auch los. Ich kann ja immer noch umkehren, wenn es zu “strub” wird. Bald schon stiess ich auf die ersten Markierungen. Hier hatte jemand wohl eine gewisse Vorliebe für pink gehabt.
Harmlose Stelle Im Aufstieg.
Obwohl ich mir beim Aufstieg auch eine Pause gönnte, traf ich schon bald auf den Wanderer, den ich zuvor schon aus der Ferne gesehen hatte. Er war recht langsam, sprich vorsichtig, unterwegs. Offensichtlich hatte er neue Bergschuhe, die er hier einweihen wollte.
Bis auf eine Stelle, bei der ich ein Fixseil anfänglich übersah, hielten sich die Schwierigkeiten in Grenzen. Es ist zwar alles recht steil und zum Teil auch exponiert, aber von unten sieht es irgendwie “gfürchiger” aus.
Auf dem Gipfel des Grossen Mythen kann man abermals das herrliche Panorama geniessen. In der Zwischenzeit sind ein paar Wolken aufgezogen. Diese trüben die Stimmung aber nicht.
Die Schweizerfahne, die man selbst vom Tal aus deutlich sehen kann, aus nächster Nähe fotografiert.
Für den Abstieg überlege ich mir, ob ich den Weg über das Rot Grätli nehmen soll und mir so etwa 342 “Gruezi” bei Kreuzen von Wanderern auf dem Normalweg sparen könnte. Schlussendlich entscheide ich mich für die Grüezis. Ich bin bereits etwas müde und übertreiben sollte es man auf der ersten richtigen Tour in diesem Jahr ja nicht.
Das Restaurant hat bereits wieder geöffnet. Wie man auch sehen kann, sind schon zahlreiche Wanderer hier angekommen. An guten Sommertagen soll es angeblich weit über 200 Personen auf dem Gipfel haben. Das wäre fast schon Grund genug, den Wanderweg auf vier Spuren auszubauen, um irgendwelche Staus zu vermeiden.