Nachdem ich letzten Mittwoch erfolgreich die doch recht steile Grassflanke zum Zindlenspitz beim Obersee bezwungen hatte und damit ein etwa zwei Jahre dauerndes Projekt abgeschlossen hatte,  war heute das nächste offene Projekt an der Reihe: Der Ruchälplistock oberhalb von Arni. Bereits zweimal hatte ich mich vergeblich daran versucht. Das erste Mal im Sommer 15 war ich aufgrund fehlender Verpflegung und der Ungewissheit, wie lange der Aufstieg dauert, oberhalb vom Sunniggrat umgekehrt. Danach kam das Debakel mit der Schulter und die Saison war abgeschlossen. Dieses Jahr hatte ich es schon einmal versucht. Vor einer Woche war ich bis etwa in die Hälfte hochgestiegen. Da es noch in der Nacht geregnet hatte war der Weg entsprechend schmierig und das Grass nass. Solange es leicht bergauf geht ist das alles kein Problem. Aber wenn es steil wird, dann ist das doch eher suboptimal. Zum einen wird man beim Kraxelns schnell nass und im Aufstieg hat es die eine oder andere Stelle, bei der Ausrutschen nicht als Option vorhanden ist. Lange Rede kurzer Sinn: Ich bin ebenfalls wieder umgekehrt, dieses Mal war ich aber schon etwa auf der Hälfte oben.

Somit war heute der dritte Versuch, die Wanderung über Ruchälplistock und Jakobiger zur Leutschachhütte zu machen. Es hatte schon mehrere Tage nicht mehr geregnet, was im 2016 schon fast Grund genug ist, im Kalender ein Kreuz zu machen. Und der Tag sollte Sonnenschein bringen. Als ich um 6 Uhr vom Arni aufbrechen wollte das allerdings mit dem Sonnenschein noch nicht so toll. So verschob ich meinen Abmarsch um eine Stunde. Selbst dann waren die hohen Berge wie Bristen immer noch von Nebelschwaden umhüll. Aber es war klar zu erkennen, dass heute die Sonne der Sieger schein wird.

Das Ziel heute war “easy”. Also kein neuer Rekord im Aufstieg zum Sunniggrat oder sonst welche Geschwindigkeitsrekorde. Aus diesem Grund wählte ich auch den Aufstieg über das Leutschachtal, der deutlich weiter ist, dafür aber sanft ansteigt. Das “Easy” zeigte wenig später bereits Wirkung. Ich hatte schon mehrfach davon gelesen, dass in unmittelbarer Nähe vom Arni der Geographische Mittelpunkt des Kanton Uris sei. Gesehen habe ich ihn aber nie. Bis heute. Nun gut, dass ich nun weiss, wo dieser Punkt ist, wird den Lauf der Ding nicht nachhaltig beeinflussen.  Aber ich weiss es jetzt!

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Das folgende Bild wird nicht in die Analen der besten Bilder eingehen, wie es dazu kam, schon.  Beim Aufstieg wollte ich ein Bild von einem Stein aus machen, der in der Mitte des Leutschach-Bachs liegt. Der Schritt zum Stein war auch nicht sonderlich weit. Nur war der Stein optisch deutlich weniger rutschig, wie es sich anschliessend beim Kontakt mit meinen Schuhen herausstellte. Das eine Bein verschwand sofort im Bergbach, während ich mit dem anderen Halt suchte.  Die ganze Situation wurde dadurch verschärft, dass ich in der einen Hand mein Kamera hat und diese vor jeglichem Wasserkontakt bewahren wollte. Die Existenz des Bildes ist folglich ein klarer Beweis, dass ich die Situation doch noch unter Kontrolle brachte, einmal abgesehen von den nassen Socken … Winking smile

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Ursprünglich wollte ich vom Leutschachtal zum Sunniggrat aufsteigen und dann von dort zum Ruchälplistock. Später entschloss ich michdirekt vom Leutschachtal zur Krete aufzusteigen, die zum Ruchälplistock führt. Dadurch könnte ich etwa 100 Höhenmeter sparen. Der Aufstieg im weglosen Gelände war aber in Sachen Energie mindestens doppelt so anstrengend. Da meist Nebel herrschte und so die Weg Wahl schwierig war, wählte ich vermutlich die steilste Variante.

Ruchälplistock von unten. Kaum zu glauben, dass da ein Wanderweg hochführt.

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Das Leutschachtal von oben. Die Leutschachhütte, das Ziel meiner Wanderung, befindet sich in der Verlängerung das Bachs in der Bildmitte.

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Es ist zwar bereits Juli, der Schnee ist aber noch nicht lange weg. So herrscht hier oben eigentlich noch Frühling. Die Pflanzen fangen an zu blühen.

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Der Einstieg zum Aufstieg, weiss-blau-weiss markiert.

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Der Blick zurück ins Leutschachtal.

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Ab hier war es für mich heute Neuland. Vor einer Woche war ich etwas weiter unten umgekehrt.

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Immer wieder lichtet sich der Nebel und gibt die Aussicht frei. Der Weg geht gerade durch die Mitte.

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Der Weg ist vorzüglich ausgebaut. Überall dort, wo es “s’Loch abbeghoot” , ist etwas vorhanden, woran man sich festhalten kann.

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Und dann ist er bereits da, der Gipfel. Eigentlich gibt es zwei Gipfel und interessanterweise ist das Kreuz auf dem etwas tieferen. Und wie kommt man jetzt noch da rauf? Wie ich schon gesagt habe: Wenn’s schwierig wird, gibt es etwas, wo man sich festhalten kann. In diesem Fall hat es eine Kette, an der man sich hochziehen kann.

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Leider war gerade wieder einmal eine Nebel-Phase. So gibt es keine schönen Panorama-Fotos. Dafür habe ich eine gute Ausrede, wieder hierhin zu kommen.

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Auf dem folgenden Bild sieht man das Ende der eben erwähnte Kette.

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Vom Ruchälplistock ging es auf der Bergkette zum Jakobiger, dem nächsten Zeit von heute. Heikle Stellen bilden dabei die Ausnahme.

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Hier oben liegt immer noch deutlich Schnee. Der Weg geht aber meist daran vorbei. Wenn man doch ein Schneefeld durchqueren müssten, kann man dieses mit wenigen Schritten umgehen. So blieben die vorsorglich mitgeführten Steigeisen im Rucksack und dienten nur als zusätzliches Trainingsgewicht.

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Blick zurück Richtung Ruchälplistock. Den eigentlich Gipfel kann man aber nicht sehen, da er vom einen Zacken verdeckt wird.

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Der Jakobiger-Gipfel bereits zum Greifen nahe.

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FLORA-ALERT!

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und gleich auch noch Fauna! Endlich treffe ich auf einen weiteren Berggänger bzw. Flieger.

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Als ich auf dem Jakobiger angekommen war, hatte die Sonne gerade einen Zwischenerfolg erreicht.

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Und so konnte ich ein Panorama machen. Der Urnersee ist in der Bildmitte sichtbar.

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Vom Jakobiger ging es steil nach unten zum Leidseepass.

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Der Leidseepass ist noch zum Teil mit Eis bedeckt. Auf dem Bild kann man auch den Weg sehen, der zur Kröntenhütte führt.

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Abermals ein Blick zurück. Nun kann man das Gipfelkreuz vom Ruchälplistock erkennen.

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Der Eis auf dem See schimmert leicht rötlich. Ob es sich da um Wüstensand handelt?

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Glück gehabt! Ich war immer noch auf dem richtigen Weg.

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Eigentlich ist es unmöglich, sich bei dieser Markierungsdichte zu verlaufen. Ob hier manchmal wirklich dichter Nebel herrscht?

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Ein Blick zurück auf Jakobiger mit Leidsee.

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Meine Annahme, dass es vom Leidsee-Pass gleich zur Leutschachhütte runtergeht, stellte sich als falsch heraus. Es gab zuerst noch eine knackige Gegensteigung. Doch dann ging es runter. Und wie!

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Gleich nach dem Einstieg wird unmissverständlich klar gestellt, was Sache ist. In früheren Jahren muss es schon schlimm gewesen sein mit all den hier abgestellten Velos. Der Ort ist denkbar ungünstig für die Wanderer wenn ein paar Velos abgestellt sind, da man dann fast nicht mehr vorbei kommt … Winking smile

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Bald schon konnte man weit unten den Höhenweg zu Leutschachhütte erkennen.

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Ruchälplistock vom Leutschachtal aus gesehen. Auf der rechten Seite sieht man den Wanderweg. Ich bin von dort irgendwo direkt aufgestiegen. Da gibt es offensichtlich noch Verbesserungspotential in der Routenführung.

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Nächstes Ziel: Wichelhorn und Wichelpass. Eigentlich kann man den Wichelpass von hier erreichen. Aber es liegt im Tal doch noch ziemlich viel Schnee und der Abstieg auf der anderen Seite macht zumindest auf der Karte einen sehr steilen Eindruck. Das macht man dann doch besser von der anderen Seite aus, wo ein Umkehren viel leichter ist.

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Die Leutschachhütte von unten. Heute war das offensichtlich das Ziel von einem Italienisch sprechenden Wanderclub. Mit anderen Worten, Einkehren werde ich das nächste Mal wieder …

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